Am äussersten Zipfel im Norden von Sulawesi (Sulawesi Utara, Indonesien) liegt die Lembeh Strasse (Lembeh Strait). Dieses Gebiet ist ein einzigartiger mariner Lebensraum, ein Makro-Paradies und ein faszinierender Ort für's Scubatauchen! 1994 tauchte ich hier zum ersten Mal, damals war es noch kein sehr bekannter Tauchplatz und in der Zwischenzeit habe ich hier sicher schon über 200 Tauchgänge gemacht und kenne mich in diesem tollen Tauchgebiet gut aus. Erwarte nur wenige spektakuläre Rifflandschaften oder Wandtauchen mit Grossfischen - dieses Tauchgebiet ist für sogenanntes muck-diving (Schlammtauchen oder Matschtauchen) bekannt - wo man nach seltsamen, bizzaren und skurrilen Fischen und andern Viechern sucht. Das Gebiet bietet über 60 Tauchplätze an, meistens schwarze Sandgebiete oder kleine Riffe. (Für andere Tauchplätze mit seltenen Meerestieren siehe Secret Bay in Bali und folgende Seiten auf Englisch: Dauin in Negros und Cabilao in Bohol in den Philippinen und Mabul in Borneo).
Das Schöne an der Lembeh-Strasse ist, dass man hier auch durchaus hübsche Korallengärten findet, wenn man also genug vom dunklen Sand hat, so sollte man mal Californian Dreaming oder Jiko I, II und III besuchen. Ausserdem liegen noch fünf schön bewachsene Wracks in der Lembeh Strasse, alle liegen in für Sporttaucher geeigneten Tiefen.
Anglerfische haben es mir besonders angetan und hier in der Lembeh Strasse begegnet man immer wieder welchen, darunter auch einigen seltenen Arten (siehe Video). Aber auch andere spezielle Tiere, die sich gerne verbergen und verstecken findet man hier: den Mimic Oktopus, die flammende Sepia, die Harlekin Garnele, Wonderpus (auch ein Tintenfisch), Skelett-Garnelen und jede Menge Nacktschnecken. Unter den Fischen fallen einige ganz skurrile Gestalten auf, etwa der Ambon-Skorpionfisch (Pteroidichthys amboinensis), Steinfische, Schluckspechte (Rhinopias frondosa), Himmelsgucker und Teufelsfische. Natürlich fehlen auch nicht weitere seltene Fische wie Geisterpfeifenfische, Seepferdchen und Pegasus-Flügelrossfische oder der endemische Banggai Kardinalfisch. Die Wassertemperaturen sind hier eher kalt für die Tropen - so zwischen 24 und 27°C (76 - 82ºF). Die Lembeh Strasse (Selat Lembeh) ist aber relativ geschützt, so dass man eigentlich das ganze Jahr durch hier tauchen kann (Wetterkarte von Indonesien). Spezieller Link: fishes of Bitung
Nudi Retreat - in der Nähe vom Kapal indah Wrack - Bungalowanlage
Aussicht von der Divers Lodge Lembeh
Die Lembeh Strasse liegt an der Nordostseite von Sulawesi zwischen dem Festland und der Lembeh Insel und ist ca. 16 km lang und 2 km breit. Etwa in der Mitte sieht man links und rechts interessante weisse Kalksteinfelsen und kurz vorher liegen mehrere kleine Inseln (Batu Sandar, Sarena Kecil, Kai-nah). Im Norden ist am Abhang des Batu Angus (= verbrannter Felsen) einst ein Lavastrom hinuntergeflossen, die mächtigen schwarzen Überreste sind noch zu sehen. Der schwarze Sand an diesen Tauchplätzen zeugt von seinem vulkanischen Ursprung. Leider ist dieses aussergewöhnliche Tauchgebiet noch überhaupt nicht geschützt, etwa als Nationalpark.
Bitung ist eine grosse, lebendige Hafenstadt, die sich in letzter Zeit sehr entwickelt hat. Grosse Kontainerschiffe liegen an, überall fahren kleine Fischerboote herum und die Stadt ist in letzter Zeit auch wirklich sauber geworden, sie haben sogar einen Preis als eine der saubersten und gesundesten Städte in Indonesien gewonnen! Von Manado nach Bitung braucht man mit dem Auto etwa 1 bis 1 1/2 Stunden (je nach Verkehrsaufkommen). Inzwischen gibt es 12 Tauch-Resorts, zum Teil auf dem Festland, zum Teil auf der Insel Lembeh. Man kann aber auch einen Tagesausflug von Manado / Bangka aus organisieren und mehrere Livaboard-Tauchschiffe liegen jeweils 1 oder 2 Tage in der Lembeh Strait.
Tauchplätze Festland Sulawesi: |
19. Retak Becho Tauchplätze Lembeh Insel: |
36. Delima Point |
55. Monument (Trikora) Wracks:
|
Tauchresorts: A) Eco Divers / B) Kungkungan Dive Resort KBR / C) Kasawari / D) Lembeh Hill / E) Black Sand Dive Retreat / F) Lembeh Resort / G) NAD / H) Imanuel Divers / I) Bastianos / J) Froggies / K) Two Fish Divers / L) Divers Lodge Lembeh / Links Tauchresorts in Lembeh |
Das Tauchen in Lembeh ist immer wieder äusserst interessant.
Je nach Jahreszeit wechselt die Häufigkeit gewisser Tiere. Beispielsweise
wenn viele Algen wachsen, wimmelt es plötzlich an einem Tauchplatz nur
so von Nacktschnecken, die sich darüber hermachen. Oft findet man ohne
Probleme Seepferdchen aber dann sind sie plötzlich ganz selten anzutreffen.
Am besten Ihr erkundigt Euch bei den Tauchführern, wo man welche Tiere
am besten findet. Da viele Tiere sehr gut getarnt sind, ist es aber immer wieder
eine Herausforderung, sie in diesem aussergewöhnlichen Tauchgebiet zu finden.
Aber das ist ja gerade erst, was so richtig Spass macht!
Police pier (Nr. 6): Ein Abhang mit schwarzem Sand
und Korallenblöcken. Im tieferen Bereich (17m) wachsen viele orangerote
Schwämme. Hier leben mehrere Anglerfische (A. pictus), die genau diese
Farbe angenommen haben und knallig orange sind - während eines einzigen
Tauchgangs fanden wir insgesamt sieben Anglerfische! Dieser Tauchplatz ist ein
richtiger Schlamm-Tauchplatz ("muck-diving"), überall liegt auch
Abfall herum, aber dieser dient verschiedenen Tieren als Lebensraum. Leider
hat der Abfall in letzter Zeit doch etwas arg zugenommen und auch immer mehr
Schiffe liegen am Pier, so dass das tauchen hier etwas unangenehm wird. Trotzdem,
seltene Stirnflosser leben hier sowie Harlekin-Garnelen, Paddelbarsche und viele
Nacktschnecken. Zwischen Anemonen und Seeigeln halten sich auch die seltenen
Banggai-Kardinalfische auf. Diese sind eigentlich endemisch in den Banggai
Inseln und wurden wahrscheinlich in Lembeh ausgesetzt. Bis vor kurzem fand man
ihn nur im Police Pier und in der Nähe rund um die Inseln Sarena und Batu
Sandar aber inzwischen hat er sich schon über den Grossteil der Buchten
dort verbreitet. An ökologische Folgen denkt wohl niemand, etwa ob heimische
Kardinalfische die gleichen Nischen besetzt haben.
Nudi Falls (Nr. 7): In diesem Tauchplatz taucht
man entlang einer kleinen Wand und auf dem sandigen Abhang, der bis 27m abfällt.
Im tieferen Gebiet wachsen Broccoli-Korallen und Schwämme und es kann auch
recht starke Strömung herrschen. Hier findet man mit viel Glück den
Rhinopias-
Schluckspecht. Ich habe sie sonst nur an der Küste von Manado
und in Padang Bai in Bali gefunden (wie unterscheidet
man die verschiedenen Arten von Rhinopias? Fotos)
und das nur nach langem Suchen. Weiter oben an der Wand wachsen mehrere Muricella-Gorgonien
auf denen Pygmäen-Seepferdchen leben und wie man schon vom Namen des Tauchplatzes
ahnt, findet man überall Nacktschnecken. An der Wand befindet sich ein
Spalte mit Flammen-Feilenmuscheln (flame file shell). Diese erstaunlichen Tiere
erzeugen Lichtblitze im Innern ihres Mantels.
Jahir (Nr. 14): Dies ist ein Sandgebiet mit verschiedenen
Korallenblöcken. Während meines letzten Besuches war dies einer der
besten Tauchplätze um den seltenen haarigen Anglerfisch (Antennarius striatus)
zu finden. Zu meinem Erstaunen lebte einer der Anglerfische inmitten einer grossen
Ansammlung von Diadem-Seeigeln. Den einen Fuss stützte er einfach auf den
Stacheln ab und wartete auf seine Beute, den Kardinal-Fischen, die ebenfalls
zwischen den Stacheln der Seeigeln leben. Zwei weitere Anglerfische waren dabei
sich zu paaren. Das Weibchen, gross und rund angeschwollen watschelte herum
während das kleinere Männchen sie immer wieder mit der Schnauze anstiess.
Leider konnten wir jedoch nicht so lange warten, dass wir die Eierabgabe an
der Wasseroberfläche hätten beobachten können.
Nudi Retreat (Nr. 17): Dies ist ein schöner
Ankerplatz bei einem steilen überhängenden Felsen. Der Tauchplatz
ist nicht sehr gross, ein sandiger Abhang mit kleinen Korallenblöcken.
Oben lebt ein Päärchen Pegasus-Flügelrösser und mehrere
Stirnflosser. Einige Male starteten wir unsern Tauchgang etwa 50m nördlich
an einer wunderschönen Wand. Neben mehreren seltenen Nacktschnecken fanden
wir auch die seltenen Coleman-Garnelen, die auf Giftseeigeln leben. Hier kann
man auch interessante Nachttauchgänge machen. Wir sahen einen wunderschönen
juvenilen Fledermausfisch mit feurrotem Flossenrand und sogar ein Paar schlaftrunkener
Harlekin-Geisterpfeifenfische.
Teluk Kembahu TK (Nr. 22): Ein guter Tauchplatz, um Anglerfische und
Seepferdchen zu sehen. In der Bucht lebt auch der Mimik Oktopus und der Wonderpus
(auch ein Tintenfisch). Mit viel Glück und vor allem mit Hilfe der guten
Augen der Tauchführer kann man diese scheuen Tiere hier beobachten. Der
Mimik Oktopus heisst so, weil er andere Tiere nachahmt. So ändert er seine
Form und Farbe dass er beispielsweise wie eine Flunder oder wie eine Seeschlange
aussieht. Er ahmt vor allem entweder gefährlich oder ungeniessbare Tiere
nach, etwa den Federstern, Heuschrecken-Krebs oder Kieferfisch. Er ist einer
der wenigen Tintenfische, die völlig unbekümmert auch im Freiwasser
schwimmen - dabei ahmt er einen Rotfeuerfisch oder eine Qualle nach - und in
Ruhe gelassen wird.
Lettuce Surpriz U oder Kuda Laut (Nr. 23) Dieser
Tauchplatz liegt in der Mitte einer Bucht mit schöner Sicht auf den Vulkan
dahinter - ein guter Platz für die Mittagspause auf dem Boot. Der schwarze
Sand rundherum birgt allerlei Raritäten: Seepferdchen (deshalb der Namen
Kuda Laut), Geisterpfeifenfisch (Filament-, Harlekin- und Robuster), Anglerfische
(gestreifter, Rundflecken, Biocellatus), Buckeldrachenköpfe und spezielle
Flundern wie die Kakadu-Flunder (Samaris cristatus).
Hairball Two (Nr. 24): ein vollkommen mit schwarzem
Sand bedeckter Tauchplatz leicht bis 23m abfallend. Im oberen Bereich findet
man spezielle Seeigel auf denen Kardinalfische und Zebra-Krebse leben. Ausserdem
grosse gelbe und braune Seepferdchen, die sich erstaunlich schnell fortbewegen
(besonders, wenn man sie fotographieren will!). Hie und da sieht man auch den
juvenilen Rundkopf-Fledermausfisch (Platax orbicularis), der wie ein braunes
verwelktes Blatt aussieht, sich flach auf den Sand legt und sich von den Wellen
hin- und herschaukeln lässt oder den Zebra-Fledermausfisch, der wie ein
Federstern aussieht.
Hair ball (Nr. 24): einer der besten Tauchplätze
für das sogenannte Schlamm-Tauchen ("muck diving"). Man taucht
auf einem flachen Abhang (bis 22m), der mit schwarzem Sand und Algen bedeckt
ist. Im tieferen Bereich wachsen niedrige Schwämme - hier findet man oft
Anglerfische, Seepferdchen, den Ambon-Skorpionfisch und Teufelsfische. Diese
Tiere sind extrem gut getarnt und schwierig zu finden. Auf der schwarzen Sandfläche
leben auch viele Nacktschnecken und Sandbewohner
wie Sandtaucher, Flundern, Finger-Leierfische und Himmelsgucker. Wir hatten
viel Glück und konnten beobachten, wie ein haariger Anglerfisch einem kleinen
Plattfisch nachpirschte.
Aw Shucks (Nr. 26):
Dieser Tauchplatz liegt im Norden der Lembeh-Strasse in der Nähe der
Perlaustern-Farmen und zu Füssen des schwarzen Lavaflusses vom Batu Angus-Vulkan.
Im tieferen Bereich (26m) und auf Korallenansammlungen leben mehrere Harlekin-Geisterpfeifenfische
und gelbe schwanzlose Seenadeln. Diese sehen aus wie ein abgebrochenes Stück
Peitschenkoralle. Auf dem kleinen Riff im oberen Bereich fanden wir gelbe Schaukelfische
und eine grosse unförmige Notodoris minor Schnecke.
Pantai (oder Pante) Parigi (Nr. 45): liegt auf
der Insel Lembeh in der Nähe der weissen Sandstein-Formationen. Der Name
bedeutet Strand mit Quelle. Man taucht auf einem leichten Abhang (bis 20m) auf
hellem Sand, Seegras und Algen. In mitten der grün-braunen Algen fanden
wir mehrere Ambon Skorpionfische (Pteroidichthys amboinensis). Hier wachsen
auch viele Broccoli-Korallen und auf diesen wiederum leben winzige rosa Porzellankrebse.
Neben Flundern, verschiedenen Aalen, Langhorn-Kofferfischen sieht man mit Glück
auch den Fransen-Feilenfisch
der wie ein Stück Seegras aussieht. Im oberen Bereich auf dem kleinen Korallenriff
fand ich immer Meeresschnecken (etwa Seehasen) und manchmal Anglerfische oder
Schaukelfische.
a) Tanduk Rusa Wrack (Mawali Wrack): Während des zweiten Weltkrieges (1943) sank dieser japanische Frachter und liegt nun in Mitten der Lembeh Strasse auf 1° 26.778' N und 125° 13.536' E. Das Schiffswrack liegt auf der Backbord-Seite, ist etwa 90 m lang, die tiefste Stelle ist auf 31m, der obere Teil auf 16m. Man sollte also mit dem Tauchcomputer tauchen, den es ist durchaus möglich, dass man Deko-Stopps machen muss. |
Das Schiffswrack ist sehr schön bewachsen, schwarze Korallen,
Schwämme und erstaunlich viele Hartkorallen. Vermutlich brannte das Schiff
stark, bevor es sank und da dabei die Farbe weggebrannt wurde, war es den Hartkorallen
besser möglich, sich festzusetzen. Rob Sinke von der Divers Lodge Lembeh
fand hier auch einen geschmolzenen Kompass und verformte Flaschen, die vom Feuer
zeugen. Die Frachträume können leicht betaucht werden, die Masten
sind schön bewachsen und überall schwimmen Glasfische. Auf dem oberen
Teil leben Rotfeuerfische zu Hauf und unter und zwischen den Hartkorallen liegen
massenhaft Skorpionfische. Wenn etwas Strömung aufkommt versammeln sich
Schwärme von Makrelen über dem Heck.
b) Kapal Indah: (übersetzt "Schönes
Schiff") liegt zwischen 17 und 24m tief auf dem Kiel und ist ca. 45m lang.
Man kann durch die Frachträume tauchen. Überall wachsen schwarze Korallen
und Schwämme und dazwischen schwimmen kleine Glasfische und vor allem auf
den Wänden sind einige sehr seltene Fadenschnecken zu finden, die hier
an den Hydrozoen abgrasen. Bei unserm letzten Besuch sass ein Riesenangler auf
einem grossen Schwamm und gähnte hie und da. Man taucht gegen Schluss vom
Wrack weg zur leicht aufsteigenden Sandfläche hin. Rundum die kleinen Korallenblöcken
wiederum findet man Geistermuränen, seltene Garnelen und allerlei Nacktschnecken.
Gleich in der Nähe liegt Kapal Baru. Dieses
Schiff sank erst vor kurzem und liegt nun auf 4 bis 14m Tiefe. Ein schöner
Tauchplatz für einen Nachttauchgang (nur kleine Tauchgruppen). Man sieht
Krebse und Garnelen, zum Teil gigantische Nacktschnecken und sogar manchmal
Geisterpfeifenfische.
c) Bimoli Wrack: Dieses japanische Frachtschiff
liegt in 18 bis 35m Tiefe in einem stark befahrenen Gebiet vor Bitung. Manchmal
ist es deshalb unter Wasser ganz schön laut und die Sichten sind nicht
immer sehr gut. Das Schiffswrack aus dem zweiten Weltkrieg liegt auf Steuerbord
und ist sehr lange (mindestens 100m). Die Bimoli (ihr richtiger Name ist nicht
bekannt) wurde entweder von der Luft oder von einem U-Boot aus torpediert -
Aussagen dazu widersprechen sich. Das Schiff wurde vor allem in der Mitte sehr
stark zerbombt, und war bis vor kurzem noch gut erhalten. Leider wurden im Sommer
2006 grosse Teile des Wracks aus dem Wasser gerfischt, um das Metall als Schrott
zu verkaufen. Nach Berichten ist ein Grossteil des Wracks ausgeschlachtet, die
Bullaugen, Masten, Stangen und Kamine sind weg, zum Glück wurde aber die
Munition (Bakelit) nicht aus dem Wasser genommen! Da bei meinem letzten Besuch
trotz Verbot der Polizei noch ein Floss über dem Wrack vertäut war
konnten wir nicht dort tauchen. Rina's Wrack und
Kapal Baru wurden ebenfalls für die Gewinnung
von Altmetall zerstört.
Batu Kapal (Nr. 28): Eines der
Highlights meines letzten Tauchurlaubs war mein erster Besuch dieses Tauchplatzes.
Was man nämlich hier in der Lembeh-Strasse nicht erwartet ist ein Tauchplatz
bei dem es so richtig strömt und wo es nur so von Fischschwärmen wimmelt.
Rob Sinke von der Divers Lodge Lembeh empfahl mir diesen Tauchplatz und wählte
den richtigen Zeitpunkt für unsern Tauchgang - genug Strömungsaufkommen,
um Grossfische zu sehen aber nicht so viel, dass man von den Felsinseln weggetrieben
wird. Man taucht rund um eine Ansammlung von Unterwasser-Felsen, die von einem
Plateau von 22 bis 27m aus hinaufragen. Alles ist mit gelben Röhrenkorallen
(Tubastrea) überdeckt - bei Nacht muss es hier phantastisch aussehen -
sowie Weich- und Hartkorallen. Es ist wirklich beeindruckend, wieviele Fische
sich hier einfinden, von den kleinen Fahnenbarschen über Wimpelfische,
Drückerfische und Makrelen zu den Napoleon-Fischen und einigen Haien. Mit
der Strömung schwebt man zwischen den Felsen hindurch, manchmal hält
man an, versteckt sich im Strömungsschatten und schaut den Fischen zu,
dann wieder zieht einem die Strömung weiter zur nächsten Felsspitze.
Wunderschön!
Pulau Putus und Californian dreaming (Nr. 32 and 33):
Während die meisten TaucherInnen zur Lembeh Strasse kommen, um seltene
Tiere zu finden, so lohnt es sich auch, in einem der hübschen Korallengärten
wie an diesem Tauchplatz zu tauchen. Überall wachsen Gorgonien, Tischkorallen
und farbenfrohe Weichkorallen.
Angel's window (Nr. 35): dies sind mehrere Unterwasserfelsen,
die bis wenig unter die Wasseroberfläche aufragen. In etwa 27m Tiefe liegt ein
Durchbruch und Tunnel mit kleinen Felsbrocken. Rund um den Durchbruch wachsen
einige Muricella-Gorgonien (Muricella paraplectana) auf denen man häufig
Pygmäen-Seepferchen (Hippocampus bargibanti) antrifft. Der eine grosse
Felsen ist auch interessant, den auf jedem Tauchgang, den ich dort machte traf
ich Riffbarsche an, die sich entweder paarten oder ihre Eier (ein bläuliche
Schicht auf den Felsen) bewachten und gegen Falterfische verteidigten. Dies
ist auch ein guter Ort für Nacktschnecken und auf der Spitze des Unterwasserfelsens
lebt ein Steinfisch, der gänzlich von Algen bedeckt ist. Rund um ihn herum
schwimmen Fahnenbarsche und Riffbarsche - für seine nächste Mahlzeit
muss er nur sein Maul aufreissen!
Südostküste von Pulau Lembeh (Nr. 61 bis 67):
Während des Nordwest Monsuns (November bis April) und wenn wenig
Wind weht kann man auch hier an der Ostseite der Lembeh-Insel tauchen. Am nächsten
ist Pulau Dua (Nr. 64). Man taucht auf einem langgezogenem
Rücken, dazwischen einige Stellen mit Sand und Geröll. Bei Strömungsaufkommen
versammeln sich hier grosse Fischschwärme, vor allem Füsseliere, Wimpelfische
und Doktorfische, man sieht aber auch gelegentlich einen Hai oder einen Napoleon
sowie Makrelen oder einzelne Barrakudas. Auf den jedem Tauchgang, den wir hier
machten sahen auch zwei oder drei Riesen-Anglerfische, die auf den riesigen
braunen Schwämmen, die hier wachsen sitzen. Im oberen Bereich findet man
zwischen Korallenblöcken und Geröll Tintenfische, Nacktschnecken und
Skorpionfische und in den Spalten leben Muränen und Leierfische. Die Bootscrew
sah sogar eine Dugon Seekuh während wir im Wasser waren!
Auf der Insel Lembeh befinden sich die Tauchplätze Jiko I, II und III (Nr. 63). Hier findet Ihr schön bewachsene Korallenriffe mit verschiedenen Steinkorallen. Schaut Euch in Jiko I die grossen Korallenblöcke (25 bis 29m tief) an, hier leben Kaiserfische, Falterfische und Muränen.
Weiter im Norden liegt Batu Bunyan (Nr. 67). Hier tauchst Du mit Fischschwärmen aber auch Grossfische wie Haie, Makrelen und Thunfische. Zur Abwechslung wirklich empfehlenswert!
Macht umbedingt auch einige Nachttauchgänge hier! Wiederum ist die Vielfalt der Tierwelt einfach beeindruckend. Nicht nur trifft man durchaus auf die alten Bekannten vom Tag wie Skorpionfische, Anglerfische oder Geisterpfeifenfische, sondern zusätzlich kommen allerlei weitere Viecher aus ihren Löchern hervor. Von Tintenfischen über allerlei Würmern (wie etwa der seltene Bobbit-Wurm) zu Schnecken und Seepferchen, die nur nachts herauskommen - es lohnt sich.
Nachttauchgänge kann man an praktisch allen Tauchplätzen machen, die etwas geschützt sind. Meiner Meinung nach lohnt es sich, einen Tauchplatz zu wählen, der sowohl Sand als auch Korallen umfasst, etwa Nudi Retreat (Nr. 17) oder Police Pier (Nr. 6), da man so noch mehr verschiedenartige Tiere entdecken kann.
Besonders empfehlenswert ist es, an einem der Tauchplätze, wo es Mandarinfische hat (z.B. Nr. 59 Divers Lodge Lembeh Hausriff) einen Einnachtungs-Tauchgang zu planen. So gegen 17h30 steigen nämlich die Mandarinfische zum Paarungstanz auf. Das Männchen (das grössere Tier) imponiert dem Weibchen mit seinen farbigen Brustflossen, dann steigen sie Bauch an Bauch schmiegend auf und schwimmen zusammen etwas vom Riff weg. Gleichzeitig werden Eier und Sperma abgestossen und die zwei kehren blitzschnell wieder in den Schutz der Korallen zurück - ein faszinierendes Schauspiel!
Ich empfehle ausserdem: eine DVD über die Tiere in der Lembeh-Strasse, ausgezeichnete Aufnahmen, unter anderem von Anglerfischen, die am Fressen sind. Super! Shark Bay Films "The Critter Trilogy" (John Boyle). Kaufen bei www.electricsky.com.
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