Tauchen

Druck-Version vom Tauchreiseführer Indonesien (ca. 2 Seiten)

Druckversion Wetterkarten - Karten Strömungen und Wallace Linie / Zurück zur Seite über Indonesien

Indonesien ist ein wunderschönes Land, ein Urlaub lohnt sich für TaucherInnen und auch Nicht-Taucher. Neben bekannten Orten wie Bali oder Java würde ich auf jeden Fall auch die etwas abgelegeneren Inseln wie Sulawesi, Lombok, Komodo oder Flores besuchen.

Was erwartet Dich? In Bali gibt es eigetlich schon alles, was ein Taucherherz begehrt, Steilwände und wunderschöne Korallengärten im Norden (Menjangan), seltene Fische, Nacktschnecken und Krebse (Tulamben und Gilimanuk) sowie Grossfische wie Haie, Rochen und Mondfische (Padang Bai, Lembongan). Auf der Nachbarinsel Lombok wiederum lohnt es sich im noch recht unbekannten Süden zu tauchen. Barrakudas, Makrelen, Hammerhaie - tönt doch toll, nicht wahr!

Ein weiteres sehr interessantes Tauchgebiet ist Nusa Tenggara. So bezeichnet man das Gebiet östlich von Bali. Einige der interessantesten aber auch anstrengensten Tauchgebiete, die ich kenne sind die Komodo (und Rinca) Inseln. Hier gibt es Strömungstauchen vom Feinsten, Makrelen, Tunas, Haie sieht man fast auf jedem Tauchgang, aber auch für den Macro-Photographen ist gesorgt, denn in diesem eher kalte Wasser leben tolle Nacktschnecken, seltene Stachelhäuter und Gliederfüsser. Ausserdem ist es auch auf dem Land sehr interessant, denn nur in diesem Nationalpark lebt der Komodo-Waran (Komodo Dragon).

Ich selber war schon sehr viel in Sulawesi beim Tauchen, vor allem in der Lembeh Strait (deutsche Version) gefällt es mir ausgezeichnet. Hier findest Du zwar keine schönen Korallenriffe (mit einigen Ausnahmen), sondern man taucht auf Sand, aber hier leben wahnsinnig interessante Tiere wie Geisterpfeifenfische, Anglerfische, spezielle Skorpionfische, Seepferdchen und jede Menge Nacktschnecken. Ähnliche Tiere findet man auch auf dem Festland von Manado. Rund um den Bunaken Nationalpark und Bangka in der Nähe ist dann wieder Steilwandtauchen angesagt, man sieht Napoleons, Makrelen, Haie, Schildkröten und Büffelkopfpapageifische. Wer abenteuerlich veranlagt ist kann mit einem Liveaboard hinauf Richtung Philippinen zu den Siau-Inseln fahren und sich die aktiven Vulkane ansehen. Unter anderem gibts da einen Ort, wo heisses Schwefelwasser aus Felsen herausquillt und einen andern Tauchplatz, wo man die Ausbrüche des nahen Vulkans unter Wasser hören kann.

Sulawesi bietet auch sonst sehr viel. Im Süden bei Makassar kann man Wracktauchen, im Südosten rund um Tukangbesi und Selayar gibt es wunderschöne unberührte Korallenriffe und in Zentralsulawesi liegen zwei interessante Inselgruppen, die Togians und die Banggai-Inseln, wo man auch super tauchen kann.

Auf der andern Seite der Makassar Strasse liegt der indonesische Teil von Borneo, Kalimantan. Fast an der Grenze zu Sabah (malaysischer Teil von Borneo) liegt das Berau-Archipel mit den Tauchinseln Derawan, Sangalaki und Nabucco. Auch hier gibt es fast alles, von Mantas über Seltenheiten wie Anglerfischen, Skorpionfischen und Seepferdchen zu einem Brackwasser-See mit Quallen ähnlich wie Palau. Kurz - Indonesien ist ohne Übertreibung ein echtes Tauchparadies!

Ausrüstung der Tauchbasen und Tauchsicherheit

Während es vor 10 Jahren noch ein Abenteuer war, an gewissen Orten zu tauchen, mit improvisierten Tauchbooten und zusammengestückelter Ausrüstung, so sind heute der Grossteil der Tauchbasen professionell ausgerüstet (wenn es auch hie und da an Sauerstofftanks mangelt). Inzwischen gibt es auch fünf Deko-Kammern in Indonesien. Trotzdem würde ich bei etwas Gravierendem versuchen, nach Singapore zu reisen, um ärztlich versorgt zu werden.

Trotzdem sind die Tauchgebiete zum grossen Teil doch recht abgelegen und professionelle Hilfe weit entfernt. Ich empfehle deshalb, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen, sich auch mal zu erkundigen, ob Sauerstoff auf dem Boot und ein Notfallplan vorhanden ist. Gerade auf Tauchschiffen ist es vielleicht besser, die Nullzeiten doch nicht bis auf's Letzte auszureizen und möglichst keine Deko-Tauchgänge zu machen. Indonesien liegt in den Tropen - also viel Wasser trinken! Das in Plastikflaschen abgefüllte Wasser kann unbedenklich getrunken werden.

Näheres zur medizinische Versorgung bei Tauchunfällen und zu Druckkammern in Indonesien steht in den Informationsseiten von Bali und Manado / Lembeh und auf Englisch in den Seiten über Tauchsicherheit in Südostasien.

Geografie

Die Republik Indonesien erstreckt sich in Ost-West-Richtung über etwa 5000 km und von Norden nach Süden über 1700 km und umfasst eine Landfläche von 1.9 Millionen Quadratkilometern. Diese Landfläche ist jedoch auf ca. 17'000 Inseln verteilt, das heisst dazu kommen nochmals 3.3 Millionen Quadratkilometer Wasser! So nennen die Indonesier ihr Land "Tanah Air Kita" was "Unsere Erde und Wasser" bedeutet.

Die Inseln Sumatra, Java, Bali und Borneo liegen auf dem Festlandsockel, die anderen Inseln sind zum grössten Teil von tiefem Wasser umgeben. Indonesien liegt auf einem geologisch sehr aktivem Gebiet, es liegt im sogenannten Ring des Feuers. Von rund 300 Vulkanen sind noch 76 aktiv - diese gehören damit einerseits zu den attraktiven Naturschauspielen, die man beobachten kann, andererseits können sie auch gefährlich sein. Damit verbunden ist jedoch auch das Vorkommen von Erbeben und Tsunami.

Die Wallace Linie

Die Wallace-Linie wurde so nach dem Naturwissenschaftler Alfred Russel Wallace genannt, der die Inseln zwischen 1854 und 1862 erforschte. Diese Linie - wirklich ist es mehr ein Band, das die biogeographische Übergangszone zwischen asiatischen und australischen Flora und Fauna umfasst - läuft zwischen Bali und Lombok durch und dann nördlich zwischen Kalimantan (Borneo) und Sulawesi. Das dazwischen liegende Gebiet wird Wallacea genannt und ist sehr interessant, da man in dieser Gegend viele endemische Arten (= nur hier vorkommend) sowohl auf dem Land als auch im Meer findet. Wallacea umfasst ca. 346'000 km2 und gehört zu den sogenannten Hotspots, das sind Schlüsselregionen auf der Erde mit sehr grosser Biodiversität aber in denen Tiere und Pflanzen auch sehr stark bedroht sind.

Während der Eiszeit waren vermutlich im Westen die Inseln Sumatra, Java, Bali und Borneo, die auf dem Sunda-Sockel liegen, mit dem asiatischen Festland verbunden. Im Osten waren die Inseln in der Nähe von Irian Jaya, die auf dem Sahul-Sockel liegen, mit dem australischen Festland verbunden. Von beiden Seiten her konnten sich Tiere sich weit in den indonesischen Archipelago verbreiten. Dazwischen in Wallacea findet man einerseits ein Gemisch dieser verschiedenen Faunen, andererseits haben sich durch Isolation auch viele endemische Arten ausgebildet.

Zum Beispiel sind von der in Sulawesi (Celebes) bekannten Fauna 62% der Säugetier-Arten, 27% der Vögel, 62% der Reptilien und 76% der Amphibien- Arten endemisch (= nur hier vorkommend)! In Sulawesi und östlich davon leben Beuteltiere (mit den Kängerus und Oppossum in Australien verwandt), westlich von Sulawesi, etwa in Borneo gibt es diese nicht.

Klima in Indonesien

Infolge der Äquatornähe ist das Klima recht ausgeglichen, es ist jediglich durch den Südost Monsun (trocken) und den Nordwest Monsun (nass) beeinflusst. Wir unterscheiden in Indonesien zwischen der Regenzeit (November bis März) und der Trockenzeit (Mai bis September). Ausnahme sind die Molluken, wo diese genau ungekehrt sind.


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