Tauchen

Tauchplätze in Bali, Indonesien

Scubatauchen im Osten von Bali

Tulamben, Amed, Lipay Bay, Gili Selang, Amuk Bay, Padang Bai, Candi Dasa

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Der Osten von Bali ist vor allem für das wunderschön bewachsene US Liberty Wrack bekannt, aber gerade rund um Tulamben liegen mehrere fantastische Tauchplätze mit einer aussergewöhnlichen Artenvielfalt. Hier findest Du seltene Nacktschnecken, Pygmäen Seepferdchen, Geisterpfeifenfische und allerlei seltene Krebse und Garnelen. Auch weiter im Süden liegen weitere sehr sehenswerte Tauchgründe. Etwa rund um Padang Bai oder auf Gili Selang wo es manchmal so richtig strömt und man Haie, Rochen, Makrelen, Thunfische und die seltenen Mondfische (Mola mola) findet.

Der Nordosten

Tulamben

Die Tauchdestinationen Tulamben und Amed (Cemeluk) liegen an der Nordostküste am Fuss des Vulkans Gunung Agung. Hier liegt das fantastisch bewachsene US Liberty Wrack. Die US Liberty ist ein Frachtschiff, das am 11. Januar 1942 (während des zweiten Weltkrieges) in der Meeresenge von Lombok durch die Japaner torpediert wurde. Sie wurde dann von zwei Zerstörern in Richtung Singaraja geschleppt, aber da es immer mehr Wasser aufnahm, wurde es bei Tulamben auf den Strand gesetzt. Seine Ladung wurde von den Einwohnern geborgen. Während des grossen Ausbruchs des Gunung Agung im Jahre 1963 wurde das Schiff vom Strand ins Meer geschoben, brach entzwei und kam in der Nähe des Ufers in seiner jetzige Position zu liegen. Dieses Wrack ist ein sehr beliebter Tauchplatz. Am Mittag und Nachmittag wimmelt es nur so von Tauchern und Schnorcheln, denn das Wrack liegt nicht sehr tief. Anstatt von Lovina oder Kuta-Legian anzureisen empfehle ich, in einer der netten Bungalowanlagen in Tulamben zu übernachten und am Morgen in aller Ruhe das Wrack zu betauchen (bessere Sicht!). Am Nachmittag kann man dann die andern Tauchplätze in der Gegend besuchen, die auch ausgezeichnet sind und nachts einen Nachttauchgang geniessen.

Am Strand von Tulamben liegen grosse rutschige Steine und Kies, hier die Tauchausrüstung selber zu schleppen wäre daher sehr mühsam. Dafür gibt es eine Kooperative, der "Diving Helper Club", deren Mitglieder sich ihren Unterhalt verdienen, indem sie auf ihrem Kopf die Flaschen samt Weste an die Tauchplätze schleppen. Ich bin der Meinung, dass man diese Kooperative möglichst unterstützen sollte und sowieso - selber schleppen lädt nur dazu ein, sich den Fuss zu verstauchen! Bei den ansässigen Tauchbasen ist der Lohn der Helper meistens schon mit inbegriffen. Übrigens - die rutschigen Steine sind auch der Grund, weshalb es besser ist, Booties zu tragen.

DAS TAUCHEN

Das US Liberty Wrack: Das einzige Problem ist, vom Strand her über die grossen Steine ins Wasser zu kommen aber nach ungefähr 30m erreicht man die schwarze Sandfläche rund um das Wrack. Es liegt auf einer sanft abfallender Böschung, fast parallel zum Ufer, ungefähr von Südosten (Heck) nach Nordwesten (Bug) ausgerichtet. Ein Teil des Überbaus ist sehr nahe an der Oberfläche (ungefähr 5m) und kann deshalb auch von Schnorchler betaucht werden. Das Wrack ist ungefähr 120m lang, der tiefste Punkt liegt auf 30m. Es ist sehr schön von Korallen und Schwämmen überwachsen. Dieses Wrack kann auch von Anfängern betaucht werden. Es gibt einige wenige Orte, wo man ins Wrack hineinschwimmen könnte, alle im Bugbereich, sonst schwimmt man durch relativ geräumige Durchbrüche und muss höchstens aufpassen, dass man keinen Sand aufwirbelt (deshalb möglichst früh morgens tauchen) oder Korallen abbricht.

Das Wrack erscheint wie ein lebendiger Organismus - eine unglaubliche Vielfalt von Meerestieren haben sich hier angesiedelt und zu bestimmten Tageszeiten wird das Wrack von Makrelenschwärmen oder grossen Gruppen von Büffelkopf-Papageifischen besucht. Einzig das unheimliche Gefühl, dass einem manchmal auf andern Wracks (etwa in Sangat, Philippinen) packt fehlt hier, da es so lichtdurchflutet ist. Ich finde es ein tolles Wrack und bin schon mehrere Male darauf getaucht. Man kann das Wrack in einem Tauchgang ganz umschwimmen und dann den Sicherheitsstopp beim Heck machen. Auch hier gibt es allerlei kleine Tiere zu beobachten, etwa Sandtaucher oder Krebse.

Drop Off (Steilwand): Diese schön bewachsene Steilwand befindet sich in der Nähe des Tempels etwa 500 m östlich vom Wrack. Der Einstieg ist vom Ufer her, dann taucht man rechts hinüber zur Steilwand. Gleich zu Beginn kurz vor der Wand liegt eine Palme im Wasser, in der Nähe habe ich jedes Mal ein oder zwei Seegras-Geisterpfeifenfische gefunden. Drei von Korallen bedeckte Lavaströme erstrecken sich von ca. 3 bis 5 m an der Oberfläche bis zu 60m Tiefe. Manchmal spürt man eine leichte Strömung. Auf etwa 30 m Tiefe befindet sich noch eine wirklich immense Gorgonie (Muricella sp.), die man sich anschauen muss. Im Riff findet man, wenn man etwas sucht auch Schaukelfische, spezielle Rotfeuerfische und hie und da schwimmen grössere Fische wie Makrelen oder Thunfische aus dem Blau zur Riffnähe. Je nach Luftverbrauch und erreichter Tiefe macht man nach etwa einer halben Stunde kehrt und taucht im oberen Bereich zurück.

Paradise Reef (oder Patch Reef) und The River: Diese Tauchplätze liegen zwischen dem Wrack und der Steilwand (Drop off). Normalerweise plante ich meinen Tauchgang so, dass ich meine Ausrüstung durch den Diving Helpers Club bis zur Einstiegsstelle zur Steilwand schleppen liess und dann Richtung Paradise Reef zurücktauchte. In der Nähe der Steilwand befindet sich auf 25 m eine Putzerstation, die sehr interessant ist. Unter Korallenstöcken wimmelt es nur so von kleinen Putzergarnelen und Zackenbarsche besuchen die Station regelmässig, um sich putzen zu lassen. Unter einer der Korallen fand ich auch immer einen kleinen gelben Schaukelfisch und in einem Haarstern in der Nähe einen Harlekin-Geisterpfeifenfisch. Während der Regenzeit bringt der kleine Bach oft ziemlich viel Geröll und Schmutz, so dass es dann nicht so gut ist, hier zu tauchen.

Von hier aus führt eine schöne Entdeckungstour vom River (so nach dem kleinen Fluss genannt, der bei Regenzeit hier im Meer mündet) über verschiedene Sandstrecken zum Paradise Riff. Falls Du hier nicht mehr genug Luft hast, kannst Du einfach früher aussteigen, man kann überall bequem das Ufer erreichen und dann zur Tauchbasis zurücklaufen. Man taucht während der meisten Zeit zwischen 3 und 15m. Der River ist ein ausgezeichneter Platz, um Raritäten zu finden. Auf dem Sand findet man seltene Tiere wie in den Haarsternen versteckte Geisterpfeifenfische (Harlekin- und Seegras), Nacktschnecken und verschiedene seltene Krebse, im Paradise Riff sind auch mehrere Geistermuränen zu finden. Falls Du Glück hast wie wir, so siehst Du auf dem Tauchgang auch grössere Fische wie etwa Haie, Adlerrochen, Spanische Makrelen, Büffelkopf-Papageifische oder Barrakudas. Beim Nachttauchgang findet man vielleicht sogar den Mimic Oktopus, die seltenen Harlekin Garnelen oder Boxer-Krabben.

Batu Klebit: Dieser Tauchplatz befindet sich südöstlich vom Strand und ist von Tulamben aus mit einem kleinen Boot in 5 Minuten erreichbar. Einige Felsen ragen aus dem Wasser und das Korallenriff liegt etwas weiter weg vom Ufer. Man taucht auf einem leicht abfallenden Hang, schön bedeckt mit Hart- und Weichkorallen, dazwischen liegen Sandflächen. Um das Plateau vor dem Riff zu sehen kannst Du auch einen Tiefentauchgang machen - 40 bis 50m - also gut planen. Dort soll man auch Grossfische wie Thunfische, Mantas, Barrakudas und Haie sehen und hie und da sind Mola Mola Mondfische gesichtet worden. Die Sicht ist meist sehr gut.

Rund um Tulamben (Amed, Lipah, Kubu, Seraya)

Kubu ist ein kleines Fischerdorf im Norden von Tulamben, etwa 10 min. per Auto entfernt. Es gibt zwei Tauchplätze, einer nördlich, der andere südlich vom Dorf. Hier findet man Pygmy Seepferdchen (Hippocampus bargibanti), seltene Nacktschnecken, Garnelen und Krebse.

Seraya: liegt im Süden von Tulamben, der Tauchgang beginnt am Strand, gleich vor dem Scuba Seraya Resort. Ein- und Ausstieg sind wie in Tulamben recht schwierig, besonders bei Wellengang, aber es lohnt sich. Man taucht auf schwarzem Sand, einem mit Schwämmen, niedrigen Korallen und weissen Hydrozoen bedeckten Abhang. Überall findet man verschiedene Arten von Nacktschnecken und dazwischen verstecken sich Seepferdchen (Dornen-Seepferdchen und Kuda-Seepferdchen). Weiter rechts nach dem käfigartigem Gestell (ein künstliches Riff) ist der Abhang stärker bewachsen und auf 17m befindet sich eine Putzerstation. Der Korallenblock ist völlig mit kleinen Tanzgarnelen bedeckt und eine Netzmuräne scheint hier ihr Lager aufgeschlagen zu haben. Die grosse Überraschung in diesem Tauchplatz waren jedoch zwei Harlekin-Garnelen, die wir unter einem kleinen Korallenblock fanden. Diese seltenen Garnelen sind wunderschön anzusehen, grosse flache Scheren und weiss, rot, lila und blaue Färbung. Ausserdem findet man in Seraya auch Anglerfische und Geisterpfeifenfische.

Noisy Reef: Diese Riff mit dem lustigen Namen liegt gleich etwas westlich vom Hausriff des Seraya Resorts, gleich wo die Autos parken können. Während des ganzen Tauchgangs ist das Knistern zu hören, dass diesem Tauchplatz seinen Namen gibt - wahrscheinlich von den vielen Jungfische, die hier zu finden sind. Im oberen Bereich liegen Steine, die mit niedrigen Hartkorallen und Schwämmen bewachsen sind. Weiter unten geht das kleine Riff in Sand über, Richtung Seraya ist es dann wieder überwachsen mit Hydrozoen und Algen, deshalb findet man hier sehr viele Schnecken. Daneben aber auch Heuschreckenkrebse, Spinnenkrabben und ich fand sogar einen Robusten Geisterpfeifenfisch, der wie ein Stück Alge aussieht und einen kleinen Baby-Anglerfisch. Man sieht hier auch hie und da grössere Fische wie Makrelen und Drückerfische, aber sowohl Seraya als auch Noisy Reef sind doch eher für Fotografen und Liebhaber von kleinen Viechern. Wenn man Muckdiving (Schlammtauchen) liebt, so lohnt es sich auf jeden Fall, beide Tauchplätze zu betauchen.

Einen halben Kilometer östlich liegt ein zweiter ähnlicher Tauchplatz, Batu Niti. Batu Niti ist ein Lavafluss, der ins Meer mündet. Man taucht an einem Steilhang, man sieht deshalb auch grössere Fische wie Barracudas und hie und da Haie aber es gibt auch Nacktschnecken, Geisterpfeifenfische und Anglerfische im Riff zu finden.

Amed liegt in der Bucht von Jemeluk (Teluk Cemeluk), nur einige Kilometer von Tulamben entfernt. Überall am Strand liegen schöne Jukung (Fischerboote), lustig bemalt und jedenfalls einen Besuch wert. Von hier aus kann man auch nach Gili Selang fahren. Der Tauchplatz ist eine Serie von kleinen Steilwänden und ein Hang mit grossen Korallenblöcken dicht mit schwarzen Korallen bewachsen und gegen Ende des Tauchgangs sahen wir einen kleinen Napoleon, einen Blaupunktrochen und einige schöne Nacktschnecken. Man kann auch im Hafen von Amed zum Tauchen reinlaufen - hier liegt ein grosses Sandgebiet mit einem künstlichen Riff.

Kafe Garam: Dieser Tauchplatz wird normalerweise von den ansässigen Tauchzentren nicht angeboten, es lohnt sich aber hier zu tauchen, falls man an Muckdiving interessiert ist. Man erreicht ihn, indem man beim Ortseingang von Ahmed beim Kafe Garam Resort einfach zum Strand läuft und von dort aus leicht nach links wegtaucht. Nach einem mit Sand bedecktem Plateau erreicht man einen leichten Abhang auf dem schwarze Federsterne leben. Man sollte umbedingt genauer hinschauen, denn es ist gut möglich, dass man einen schwarzen Robusten Geisterpfeifenfisch entdecken kann, der sich bei den Federsternen versteckt. Auf dem Abhang leben auch Sandaale und ich sah sogar bei einem Tauchgang einen Mimic Oktopus. Weiter unten, zwischen 18 und 20 Metern liegt ein kleines künstliches Riff aus Pneus, Betonklötzen und einem metallenen Käfig. Hier heisst es Augen auf und nach Geisterpfeifenfischen suchen - wir fanden insgesamt 9 Stück, zum Teil in Paaren aber auch einige winzige filligrane Jungtiere! Überall springen Tanzgarnelen herum und grosse Steinfische liegen im Sand - auch hier eine Rekordzahl von 8 Stück! Weiter oben auf dem Plateau und etwas rechts befindet sich ein kleines Gebiet mit Schwämmen, Anemonen und niedrigen Korallen. Hier wimmelt es von Kardinalfische und beim näheren Hinschauen fand ich natürlich auch wieder einen gefrässigen Steinfisch der dort lauerte. Zum Abschluss noch im Flachwasser die vielen Sandtaucher und an der Oberfläche einige Sepien.

Lipah Bay: Diese Bucht liegt etwa 3 km von Jemeluk entfernt. Ein Freund von mir mochte diesen Tauchplatz sehr. Das Riffdach dort ist voller intakter Steinkorallen mit tausenden von Anthias und nebenan im Sand liegt ein kleines Wrack (5 -12 Meter tief) das hübsch mit Gorgonien, Schwämmen und Schwarzen Korallen überwachsen ist und wo unzählige Glasbarsche in den unterschiedlichsten Grössen herumschwimmen.

Ost Bali

Gili Selang

Gili Selang liegt an der östlichsten Spitze von Bali und ist sowohl von Ahmed / Tulamben (ca. halbe Stunde per Boot) als auch von Padang Bai (1 Stunde per Schnellboot) erreichbar. Die Strassen sind eher schlecht.

Gili Selang: Im Osten trennt nur ein enger Kanal die Insel vom Festland und deshalb sieht sie wie ein Stück abgebrochen Felsen aus. Man startet auf der Nordseite und entlang der Ostseite der Insel. Gili Selang liegt in einer sehr exponierten Lage und es ist an diesen Tauchplätzen immer mit starken Strömungen zu rechnen, denn hier in der Lombok-Strasse werden riesige Wassermassen verfrachtet (siehe Indonesischer Throughflow). Nur im Süden der Insel gibt es wirklich geschützte Stellen. Dieses Tauchgebiet ist sehr schön - alles ist mit Weichkorallen bedeckt, viele Fische und vor allem sieht man viele Grossfische wie Thunfische, Haie, Makrelen und Büffelkopf-Papageienfische.

Three fingers: etwa einen halben Kolometer südlich von Gili Selang ragen drei Felsen aus dem Wasser. Falls es die Strömungsverhältnisse erlauben kann man in einem Tauchgang um alle drei Felsen herumtauchen. Ein schönes Riff mit Büffelkopf-Papageifischen, Nacktschnecken, Muränen und farbenfrohen Garnelen.

Waterloo: Dieser Tauchplatz liegt ein Stück nördlich der Insel Biaha, jedoch beim Festland. Da es manchmal recht strömt ist er nicht immer betauchbar. Der Name kommt davon, dass Jürgen und Irene von Diving Groove, die diesen Tauchplatz entdeckten damals einen grossen Napoleon-Lippfisch beobachteten, der sich an zwei (eher unwillige) Weibchen heranmachte. Ein schöner Tauchplatz mit niedrigem Korallenbewuchs. Speziell interessant fand ich die Wand mit den vielen Überhängen, kleinen Höhlen und Tunnels zum durchschwimmen. Hier sieht man auch oft Haie und andere Grossfische. Und natürlich Napoleons...

Candi Dasa und Padang Bai

Die Bucht von Amuk mit Padang Bai im Süden und Candi Dasa im Norden ist etwa 6 km breit und liegt ein wenig südlich der Ostspitze von Bali. Das Tauchgebiet um Padang Bai ist erstaunlich reich an ungewöhnlichen Meerestieren. Wer sich für seltene Viecher interessiert ist hier genau am richtigen Ort, aber auch Grossfische wie Haie, Rochen oder Mondfische trifft man hier an, vor allem in der Nähe von Candi Dasa bei den Inseln, Tepekong, Biaha und Mimpang. Das einzige Abschreckende sind die Wassertemperaturen, die von 25° durchaus auch unter 20° sinken können! Das hängt von der kalten Meeresströmung ab, die hier meist durch die Lombok-Strasse von Norden nach Süden fliesst (siehe Indonesischer Throughflow).

Karte mit Tauchplätzen in der Amuk Bucht (Padang Bai, Candi Dasa)

Karte der Tauchplätze in der Amuk Bucht: 1. White Beach (Bias Tugal) / 2. Padang Bai Channel / 3. Padang Bai Jetty / 4. Blue Lagoon / 5. Mimpang / 6. Gili Tepekong / 7. Gili Biaha - Druckversion der Karte

DAS TAUCHEN

White Beach (Nr. 1) (Bias Tugal) Gleich bei diesem schönen Strand südlich von Padang Bai befindet sich ein hübscher Riffhang. Im tieferen berich befindet sich eine Muricella-Gorgonie mit kleinen Pygmäen-Seepferdchen. Eine Besonderheit sind hier auch die winzigen Wally's Springkrabben (Lauriea siagiani), kleine Krabben, die zwischen den Rippen der grossen Tonnenschwämmen leben. Vergesst dabei jedoch nicht, auch mal ins Blaue zu schauen, denn hier kommen im August-September auch mal Mondfische vorbei!

Padang Bai Kanal (Nr. 2): Dieser Tauchplatz liegt etwa 100m vom Strand entfernt, gleich in der Nähe des Hafens, wo die Fähre nach Lombok ablegt. Wenn die Fähre losfährt kann es recht laut unter Wasser werden! Eine schöne Wand mit Überhängen und kleinen Höhlen in denen man Haie, riesige Marmor Rochen und Schildkröten finden kann. Man sieht fast immer einen grossen Schwarm von kleinen Barrakudas und manchmal auch Fledermausfische. Im August-September hat man gute Chancen auf Mola Molas (Mondfische) und zu dieser Zeit kommen auch Wobbegong-Haie von Irian Jaya oder Australien hierher. Das flache Gebiet ist auch sehr interessant mit dunklem Sand und Korallenblöcken. Hier findet man erstaunlich viele verschiedene Nacktschnecken, sowie Muränen und sogar mit etwas Glück einen Teufelsfisch.

Padang Bai Jetty (Nr. 3): In nur 2m Tiefe rund um den Bootssteg von Padang Bai findet man im Sand und Seegras allerlei interessante Viecher, vom Geisterpfeifenfisch, Seepferdchen, Doppelenden-Nadelpferdchen (Syngnathoides biaculeatus) zum Kakadu-Stirnflosser und speziellen Skorpionfischen. Ein Tauchgang, der sich auf jeden Fall lohnt, für den man jedoch warten sollte, bis es wenig Wellen hat (sonst wirbelt der Sand auf) und bei dem man besser eine Schwimm-Boje mit sich herumziehen solte, damit die Bootscrews einem sehen.

Blue Lagoon (Tanjung Sari) (Nr. 4) ist eine kleine Bucht nordöstlich von Padang Bai. Der Tauchgang eignet sich auch für Anfänger. Getaucht wird an einem Hang der zu einer steilen Wand wird und um einige riesige Korallenblöcke. Ein guter Tauchplatz für kleine Viecher, etwa Nacktschnecken oder Plattwürmer. Praktisch auf jedem Tauchgang fanden wir ausserdem auch ein oder mehrere Anglerfische (Riesen-Anglerfische) sowie blaue Geistemuränen und hie und da einen Katzenhai. Aber das Interessanteste war ein roter Rhinopias-Skorpionfisch (Rhinopias eschmeyeri), ein sehr seltener Fisch, den ich zuvor nur in der Lembeh Strasse (Sulawesi) gefunden hatte. Zusammen mit einem Schaukelfisch sass er in der Nähe eines grossen Korallenblocks im 15m-Bereich! Zwei Jahre später als ich hier wieder tauchte fanden wir abermals 3 Rhinopias, einer in unglaublich violetter Färbung und blattartigen Hautfetzen sowie ein knallroter (beide Rh. frondosa) sowie ein rosa Rhinopias eschmeyeri (wie unterscheidet man die verschiedenen Arten von Rhinopias? Fotos). Unsere Tauchführerin war auch begeistert, da sie während eines Jahres keine gesehen hatte, also denke ich, dass wir einfach Glück hatten. Ich habe zwar eine Theorie, dass Rhinopias kaltes Wasser bevorzugen und normalerweise im tieferen Bereich leben. Im Juli bis September, wenn es oben auch kälter ist kann man sie dann hier finden.

Mimpang (Nr. 5) wird auch Batu Tiga (drei Felsen) genannt. Dieser Name stimmt jedoch nicht so ganz, sind es doch eigentlich vier Felsen. Man taucht entlang einer Böschung, dann kommt eine Wand mit Weich- und Steinkorallen und einigen Fächerkorallen. Manchmal sieht man hier Riffhaie. Beeindruckend sind hier jedoch vor allem die vielen Fischschwärme, die eine richtige Fischsuppe bilden. Manchmal sehr starke aber vorhersehbare Strömungen. Hier sahen wir auch den endemischen Ost-Bali Gelbschwanz-Sägedoktor (Prionurus sp.).

  

Tepekong (Nr. 6) (Ziegen-Insel) ist nur etwa 50m lang, nicht sehr breit und von tiefem Wasser umgeben. Am südwestlichen Spitz liegt der bekannte Tauchplatz Canyon. Hier liegen grosse schwarze Basalt-Blöcke, die schön mit Weich- und Hartkkorallen überwachsen sind. Manchmal begegnet man hier Grossfischen wie Haien oder sogar dem Mondfisch (Mola Mola) und grossen Fischschwärmen! Dieser Tauchplatz ist nur für Taucherinnen und Taucher mit Erfahrungen, denn die Bedingungen müssen stimmen, dass man überhaupt hier tauchen kann, das Wasser ist meist kalt und mit starken Strömungen. Gemäss Angaben einer der Tauchbasen ist die beste Zeit zum tauchen drei Tage nach Neumond. In der Nähe befinden sich auch grosse Felsen. Du kannst auch an der Ostseite von Tepekong tauchen: Steilwandtauchen, starke Brandung und manchmal Abwärtsströmungen. Klicke hier (auf Englisch).

Gili Biaha (Likman Insel) (Nr. 7): Dieser Tauchplatz eignet sich nicht für Anfänger, denn die kalten Meereströmungen der Lombok-Meeresenge können starke Wirbel (Waschmaschine) erzeugen! Besondere Vorsicht sollte man walten lassen, wenn man vom Spritzloch auf der Insel viel herausspritzen sieht. Dann sind die Wogen so hoch, dass sie durch die Öffnung in der darunterliegenden Höhle Wasser herauspressen. Nun sollte man die Höhle (shark cave) auf keinen Fall betauchen!
Bei einem unserer Tauchgänge hatten wir Pech und der aufkommende Wind erzeugte einen hohen Wellengang. Ich befand mich gerade beim Eingang der Höhle, in der sogar mehrere Taucher hineinschwimmen können und schaute mir die drei Riffhaie an, die auf dem Boden lagen, als sich der Höhlenausgang schlagartig verdunkelte. Von oben war eine Woge gegen den Felsen geprallt und die Luftblasen erreichten uns in 13m Tiefe! Der Wasserdruck erhöhte sich schlagartig, es fühlte sich an, als ob ich fünf oder zehn Meter hinuntergetaucht sei, ohne Druckausgleich zu machen. Als der Druck zurückging piepste mein Computer wie wild, da er meinte, ich sei zu schnell aufgetaucht, dies obwohl ich mich nicht von der Stelle gerührt hatte. Wir verliessen fluchtartig die Höhle und wurden von den Wogen herumgeworfen.

Nachttauchgänge in der Gegend rund um Tanjung Sari sind wirklich zu empfehlen! Der Tauchplatz vereint drei verschiedene Lebensräume - Sand, Riffwand und grosse Korallenblöcke - und dadurch findet man jede Menge verschiedene Tiere. Auf dem Sand beim Hang leben viele Schnecken und Skorpionfische. Die Wand hingegen ist von Filtrieren wie Federsterne, Haarsterne und Gorgonenhäupter überdeckt. Dazwischen verstecken sich Krebse und Garnelen in jeder Grösse und Form. Unter den Korallenblöcken wiederum schlafen mehrere Kaiserfische. Die Schaukelfische, die man hier tagsüber oft findet sind verschwunden, dafür fanden wir drei schwarze Riesenanglerfische, die nach Beute suchten. Weiter oben zwischen den Hartkorallen dann noch eine Überraschung - zwei der scheuen kleinen Rundflecken Anglerfische (A. nummifer), die man fast nur bei Nacht sieht.

Karte von Bali mit Tauchgebieten Map of Bali with the major dive areas

Karte von Bali mit den wichtigsten Tauchgebieten. Auf die Namen klicken und zu einer Beschreibung der Tauchplätze springen. Startseite Bali - Nord- Bali - Süd- Bali - Ost- Bali (diese Seite) - Tauchbasen in Bali

Aus Platzgründen habe ich Informationen zu den Tauchbasen, Tauchschiffen, Tauchbedingungen, Klima, Hotels und Dekokammern auf einer separaten Seite untergebracht.


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